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Rezepte

Zuccherini und Berlingozzi

Backen

"Die gekochten Mama, ich will die gekochten...", das ist eine der Sätze meiner Kindheit, an die ich mich erinnere.

Ostern stand vor der Tür, meine Mutter wurde immer aufgeregter und ich mit ihr. Wir mussten Panina, Zuccherini, Berlingozzi und harte Eier, viele harte Eier vorbereiten. Es war fast eine industrielle Produktion bei so einer großen Familie und noch größeren Essern (allein mein Bruder konnte 10 Eier essen). Wenn alle kamen waren wir manchmal zu 50st. 

Meine Lieblingsspeise waren die Berlingozzi. Ein sehr schwieriges Wort für ein Kind, deshalb nannte ich sie einfach "die Gekochten". Meine Mutter gab mir heimlich schon immer welche ein paar Tage vor Ostern, zum großen Ärger meiner Schwester, denn sie bekam nie eins auch wenn sie bei der Vorbereitung der Berlingozzi geholfen hatte (meine Schwester ist 14 Jahre älter!). Ich hatte das Privileg des Nesthäckchens.

An Ostern wurde dann alles gegessen. Alle saßen um den riesigen Tisch, zumindest in meinen Augen war alles riesig und unglaublich viel.

Ich habe immer noch den Geschmack der Panina im Kopf, mit Safran und Rosinen, ein bisschen salzig so dass die hervorragend zu den harten Eiern passt. Und auch den Geschmack von Alchermes, ein typischer Likör aus Florenz, in den meine Mutter die Zuccherini eintunkte, vielleicht hätte ich ihn als Kind gar nicht probieren dürfen, aber es war Ostern, ein großes Fest!

Zuccherini (12 Stücke)

  • ca. 8 EL Mehl
  • 3 Eier
  • 3 EL Zucker 
  • 1 EL anis
  • 120 gr Butter
  • 3 TL Vinsanto (Passito, süße wein)
  • 1 EL Backhefe
  • Wasser
  • Zucker für die guarniture

Berlingozzi  (12 Stücke)

  • 2 Eier
  • ca. 8 EL Mehl
  • 1/2 Glas Rapsöl
  • 2 EL Zucker
  • 2 EL Anis
  • 1 Prise Salz

Zuccherini

Butter langsam schmelzen lassen, Anis im Vinsanto einweichen. 

Eier und Zucker schaumig schlagen, dann die geschmolzene Butter und den Anis dazu geben und gut rühren. Dann muss man ein bisschen seiner Intuition folgen, ca. 8 EL Mehl dazu geben und alles zu einem Teig vermischen. Der Teig soll weich aber knetbar sein. Gebt also einen EL Mehl nach dem anderen dazu, bis der Teig die gewünschte Konsistenz erreicht. Meine Mutter sagt, es ist unmöglich die genaue Menge Mehl zu sagen....
Dann den Teig zu einer Schlange rollen (ca. 2 cm Durchmesser) und dann daraus Ringe formen. Auf ein Backblech mit Backpapier legen.
Im Ofen (Ober-/Unterhitze)  20-25 Minuten backen, 180 Grad. Sie sollten nicht zu braun werden. mit einem Zahnstocher kann man gut sehen, ob sie fertig sind, außen knusprig, innen weich aber nicht mehr nass.
10 Minuten abkühlen lassen.
In einen tiefen Teller 4 EL Wasser und 1 EL Vinsanto geben. Die Zuccherini mit der Oberseite darin eintauchen und dann in Zucker geben. Nicht sofort essen.

Berlingozzi

Der Prozess ist derselbe wie bei den Zuccherini, nur die Zutaten und die Kochweise sind ein bisschen anders.

Eier mit Zucker zu einer cremigen Masse verarbeiten, dann Öl und Anis zufügen und alles gut verrühren. Wie bei den Zuccherini das Mehl zugeben bis der Teig die richtige Konsistenz hat. 

Ein einem Topf (nur zur Hälfte gefüllt) das Wasser zu kochen bringen und den Ofen auf 180 Grad vorheizen.

Aus dem Teig Ringe formen und jeweils zwei ins Wasser geben, es soll sehr heiß sein aber nicht kochen. Sie sind fertig, sobald sie an der berfläche schwimmen. Nur Geduld, früher oder später schwimmen sie alle. Dann auf des mit Backpapier ausgelegt Blech legen. Für ca 20-25 Minuten backen. Wie die Zuccherini sollen sie ein bisschen Farbe bekommen aber nicht zu dunkel werden.