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Geschichte

Unglaubliche 38 Grad im Schatten - Einkaufsliste KW 34/35

Sommer

Unglaubliche 38 Grad im Schatten...das zeigt zumindest das Thermometer am Bratwurststand an.

Ich habe noch nie so einen Sommertag in Deutschland erlebt, nicht eine Wolke am Himmel, kein bisschen Wind, total trockene Luft...um 2 Uhr nachmittags ist deshalb keine Menschenseele auf dem Markt...genau wie in Italien!

Das ist meine Zusammenfassung vom Markttag von vor 2 Wochen. Ich habe schnell wie möglich meine Einkäufe erledigt, der Markt war wie gesagt menschenleer, nicht mal beim Kuchenstand musste man anstehen. Wer könnte auch bei der Hitze einen Kuchen essen. Ich hätte am liebsten meine Freundin Johanna dabei gehabt, die sich immer beschwert hat, dass es in Italien keine richtigen Kuchen gibt. Sie hätte verstanden, dass es in Italien einfach zu heiß für Kuchen ist.

Peter ist im Urlaub, sehr gut, dass hat er sich redlich verdient. Viele andere sind auch im Urlaub, der Käsestand ist nicht da, anstelle von Frau Salup bedient mich am Fleischstand ein etwas schüchternes Mädchen und auch der Fischverkäufer, der mich immer ein bisschen seltsam anschaut, ist nicht da.Nur die zwei Männer vom Bratwurststand mit ihrem Thermometer sind wie immer da, der Grill ist auf kleiner Flamme an, denn die Würste könnte man auch einfach in der Sonne braten.

Diese Woche ist aber fast alles wieder beim Alten auf dem Markt, fast alle sind wieder zurück, sogar die frische Brise.

Endlich gibt es auch wieder Aprikosenmarmelade, ich weiß natürlich, dass es sie das ganze Jahr über im Supermarkt gibt, aber so gut wie die von Hof Egeler ist keine! Ich habe gefragt, woher die Aprikosen kommen, denn in Bayern habe ich noch keine gesehen. Die Verkäuferin hat geantwortet, dass sie direkt aus Südtirol kommen und dass sie voll mit Sonne sind.

Die Woche habe ich einen neuen Käse ausprobiert, Frischkäse mit mediterranen Gewürzen und Knoblauch, sehr lecker, nicht zu viel Knoblauch und mit einem herrlichen Lavendel-Nachgeschmack.

Bei Peter habe ich die super Tomaten German Gold gekauft, eine Honigmelone (ich habe die allerletzte genommen, die Frau hinter mir war etwas enttäuscht, aber ich musste sie nehmen) und Peperoncino gekauft. Sie haben verschiedenen Farben und Größen und sind sehr scharf, sie sind also wirklich etwas für Experten.

Zum Schluss habe ich mir eine Semmel mit 2 französischen Bratwürsten gekauft, habe mich ein bisschen hingesetzt und den Verkäufern vom Eier-, Gemüse- und Bratwurststand zugehört. Sie haben wie immer Bayerisch gesprochen und ich musste mich sehr anstrengen, damit ich überhaupt etwas verstehe. Aber es ist nichts zu machen. Ich verstehe ungefähr ein Wort pro Satz. Ich habe aber mitgekriegt, dass sie über neue Märkte gesprochen haben, die immer ein bisschen Anlaufschwierigkeiten haben. Ich glaube, dass ist normal, es braucht immer ein bisschen Zeit bis die Leute aus einem Stadtviertel einen Markt annehmen und regelmäßig besuchen. Manchmal dauert es sogar 3-4 Jahre bis sich ein Bauernmarkt wirklich etabliert hat. Denn für manche Leute ist der erste Eindruck vom Markt etwas schockierend, die Produkte scheinen sehr teuer zu sein.
1 kg Tomaten kostet 3,90 Euro, 6 Eier 1,40 Euro, ein Camembert 2,50 Euro. Aber wenn ich sie mit den Preisen vom türkischen Gemüsegeschäft in Schwabing vergleiche, oder mit Bio-Produkten aus dem Supermarkt, dann scheinen mir die Preise doch sehr angemessen.
Ich versuche auch immer meine Freunde davon zu überzeugen, dass der Bauernmarkt nicht teurer ist als ein gut sortiertes Geschäft mit hervorragenden Produkten.
Und dann kommt noch hinzu, dass man auf dem Markt bar bezahlt und man dadurch das Gefühl hat mehr auszugeben (der "Bargeld-Effekt"), als wenn man im Supermarkt mit Karte bezahlt.

Produkt der Woche: die Bio-Weintrauben vom Bauern. Ich habe sie beim Obststand in einer versteckten Ecke gefunden. Je kleiner die Traube desto besser und süßer. Es gibt zwar ein paar mehr Kerne, aber der intensive Geschmack macht das wieder wett.

A propos Weintrauben meine Schwester Rita hat in der Toskana (Pisa, Fauglia) mit der Ernte begonnen... ich bin neidisch!