Rezepte
Schweinerückenbraten alla Dario Cecchini
Toskana / Cool / Winter
Ich kann gar nicht sagen, wie sehr es mir gefällt, Kochbücher durchzublättern, unglaublich, ich könnte Stunden damit verbringen...und ehrlich gesagt, ich verbringe auch Stunden damit Kochbücher anzuschauen und Rezepte zu lesem. Rezepte, die ich nie kochen werden, einerseits weil mir die Zeit fehlt und andererseits weil sie meiner Welt, die aus lokalen Produkten und einfachen Rezepten besteht, zu fern sind.
Trotzdem lasse ich nicht locker, ich verbringe einen Großteil meier Freizeit damit Rezepte zu lesen, anzuschauen, zu lernen und zu analysieren. Meine Lieblingsrezepte sind natürlich Toskanisch. Ja, auch wenn ich auf meinem Blog schon oft von der Französische Küche geschwärmt habe, komme ich doch immer wieder auf Knoblauch, Rosmarin, Pfeffer, tiefschwarz, rote Zwiebeln und auf alle Arten von Fleisch zurück.
Und ich komme auch immer wieder auf die Dinge zurück, die mich an meine Kindheit erinnern. Eine Kindheit, in der meine Mutter mir Kaninchenleber mit Zwiebel kochte, um mich glücklich zu machen. Und das Bratöl haben wir dann mit Brot aufgetunkt. Und als Nachspeise gab es eine Scheibe Brot, die in Wein, natürlich Rotwein, eingeweicht wurde, mit Zucker drauf. Das ist sicher der Grund für meine schlechten Zähne, aber es hat meine Kindheit sehr glücklich gemacht.
Aber kommen wir zu den Bücher zurück. in den Weihnachtsferien habe ich bei meiner Schwiegermutter Mecki ein Buch wiederentdeckt, dass ich ihr vor Jahren geschenkt habe: "Die neue Toskana". Sicherlich kein best-seller, erste Auflage aus dem Jahr 2000, und wenn ich mich recht erinnere habe ich es an einem kleinen Stand in der Stadt gekauft. Vor 12 Jahren wurde noch nicht so viel von Küche und Kochen geredet, oder zumindest nicht so, wie man heute davon redet.
Die beiden Autoren, Martina Meuth und Bernd (Moritz) Neuner, auch die Protagonisten einer liebenswürden Sendung die sich "Kochen mit Martina und Moritz" nennt, sind wirklich zwei Bahnbrecher gewesen. Viel früher als alle anderen haben sie schon von erzählt von Slitti, von seinem Kaffee und Schokolade, von Signora Valeria und ihrem Da Caino, aktuell eins der besten Restaurants Italiens, und von Dario Cecchini, der heute sicher der berühmteste Metzger der Welt ist (vor 12 Jahren war nur ein verrückter Revoluzzer, der die "Toskanität" der toskanischen Küche retten wollte, die langsam verloren zu gehen schien)
Man sagt, dass Cecchini das Fleisch so zubereitet, wie man es in der Renaissance machte, einfach, etwas grob, effektiv. Wenig "Fumo" (Lärm), "si bada" (man schaut) nur auf Qualität, die Qualität der "Ciccia" (Fleisch), wie man auf Toskanisch sagt.
Hier ein Rezept von Cecchini aus dem Buch....
- 1,5 Kg Schweinerücken (Gut ist wenn der Metzger den Bauch nicht wegschneidet, damit man das magere Rückenfilet in den von Fett durchzogenen Bauchlappen einwickeln kann, der schon saftig hält)
- 1,5 EL gemahlenes Mehrsalz
- 3/4 EL gemahlener Pfeffer
- 8 Knoblauchzehen
- 1 Tasse frische Rosmarinnadeln
- 2 EL Bio-Wild-Fenchelsamen (Fenchelpollen)
- Natives Olivenöl extra
- Weis wein Essig
Der Schweinerücken innen mit kaltem Wasser abspülen, danach trocken tupfen.
Bei 180 Grad circa 3 stunde braten. Nach 90 Minute einmal um die eigen Achse drehen, damit er gleichmäßig bräunt. Vor dem Ausschneiden eine halbe stunde ruhen lassen.